Glossar
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Absorption
Die Aufnahme von Licht bestimmter Wellenlängen durch einen Edelstein. Die selektive
Absorption verschiedener Farben des weißen Lichts ist hauptverantwortlich für die Farbe
eines Edelsteins. Beispielsweise absorbiert ein Rubin grünes und blaues Licht, während er
rotes Licht reflektiert.
Achroitisch
Bezeichnung für farblose Edelsteine, insbesondere farblosen Turmalin. Der Begriff stammt
aus dem Griechischen und bedeutet "ohne Farbe".
Adulareszenz
Ein optischer Effekt, der als bläulich-weißer Schimmer auf der Oberfläche bestimmter
Feldspäte, insbesondere Mondstein, erscheint. Benannt nach dem Adula-Massiv in der
Schweiz, wo dieser Effekt erstmals beschrieben wurde.
Alexandrit-Effekt
Ein seltener Farbwechsel-Effekt, bei dem ein Edelstein unter verschiedenen Lichtquellen
unterschiedliche Farben zeigt. Benannt nach dem Alexandrit, der bei Tageslicht grün und
bei Kunstlicht rot erscheint.
Allochromat
Ein Edelstein, dessen Farbe durch Fremdatome (Spurenelemente) verursacht wird. Die
meisten farbigen Edelsteine sind Allochromate. Gegenteil: Idiochromat.
Asterismus
Der Stern-Effekt, der bei bestimmten Edelsteinen durch eingelagerte nadelförmige
Einschlüsse entsteht. Typisch für Stern-Saphire und Stern-Rubine, die einen vier- oder
sechsstrahligen Stern zeigen.
Aventureszenz
Ein glitzernder Effekt, der durch kleine, reflektierende Einschlüsse im Edelstein entsteht.
Besonders bekannt beim Aventurin-Quarz durch Glimmer- oder Hämatit-Einschlüsse.
Beryll
Eine wichtige Edelsteinfamilie mit der chemischen Formel Be₃Al₂(SiO₃)₆. Zu den Beryll-
Varietäten gehören Smaragd (grün), Aquamarin (blau), Morganit (rosa), Heliodor (gelb) und
Goshenite (farblos).
Birefringenz
Siehe Doppelbrechung. Die Differenz zwischen dem höchsten und niedrigsten
Brechungsindex eines doppelbrechenden Edelsteins.
Brillanz
Die Gesamtmenge des von einem Edelstein reflektierten weißen Lichts. Abhängig von
Brechungsindex, Schliffqualität und Oberflächenbeschaffenheit.
Bruch
Die Art, wie ein Edelstein bricht, wenn er nicht entlang seiner Spaltflächen getrennt wird.
Unterschieden werden: muschelig, uneben, splittrig, hakig oder faserig.
Dispersion
Die Aufspaltung weißen Lichts in seine Spektralfarben beim Durchgang durch einen
Edelstein. Erzeugt das "Feuer" eines Edelsteins. Diamant hat eine Dispersion von 0,044.
Doppelbrechung
Die Eigenschaft bestimmter Kristalle, einen Lichtstrahl in zwei Strahlen aufzuspalten.
Charakteristisch für alle Kristallsysteme außer dem kubischen.
Drusen
Hohlräume in Gesteinen, die mit Kristallen ausgekleidet sind. Wichtige Fundstellen für
Edelsteine wie Amethyst oder Bergkristall.
Edelstein
Ein Mineral, das aufgrund seiner Schönheit, Seltenheit und Haltbarkeit als Schmuckstein verwendet wird. Traditionell werden nur Diamant, Rubin, Saphir und Smaragd als "echte" Edelsteine bezeichnet.
Einschlüsse
Fremdkörper oder Strukturdefekte im Inneren eines Edelsteins. Können fest, flüssig oder gasförmig sein und beeinflussen Reinheit und Wert.
Emerald Cut
Ein rechteckiger Stufenschliff mit abgeschrägten Ecken, ursprünglich für Smaragde entwickelt. Betont Klarheit und Farbe des Steins.
Facette
Eine polierte, ebene Fläche an einem geschliffenen Edelstein. Die Anordnung und Winkel der Facetten bestimmen die optischen Eigenschaften.
Fancy Color
Bezeichnung für Diamanten mit deutlicher Farbe (außer gelb und braun in niedrigen Graden). Besonders wertvoll sind blaue, rosa und rote Fancy Diamonds.
Feuer
Umgangssprachliche Bezeichnung für Dispersion - die Aufspaltung weißen Lichts in Spektralfarben.
Fluoreszenz
Die Eigenschaft bestimmter Edelsteine, unter UV-Licht zu leuchten. Kann die Farbe und den Wert eines Steins beeinflussen.
Gemmologie
Die Wissenschaft von den Edelsteinen. Umfasst Identifikation, Bewertung und Behandlung von Schmucksteinen.
Girdle
Der Gürtel oder Rand eines geschliffenen Edelsteins, der die Krone (Oberteil) von der Kalette (Unterteil) trennt.
Glanz
Die Art, wie Licht von der Oberfläche eines Edelsteins reflektiert wird. Unterschieden
werden: Diamantglanz, Glasglanz, Fettglanz, Perlmuttglanz, Seidenglanz und Metallglanz.
Halbedelstein
Schmucksteine, die nicht zu den vier klassischen Edelsteinen gehören. Beispiele: Amethyst, Citrin, Granat, Turmalin.
Härte
Die Widerstandsfähigkeit eines Edelsteins gegen Kratzer. Gemessen nach der Mohs-Skala von 1 (Talk) bis 10 (Diamant).
Heat Treatment
Wärmebehandlung zur Verbesserung von Farbe und Klarheit. Besonders häufig bei Saphiren und Rubinen angewendet.
Hexagonal
es der sieben Kristallsysteme. Charakterisiert durch vier Achsen: drei gleichlange in einer Ebene und eine senkrecht dazu. Beispiele: Beryll, Apatit.
Idiochromat
Ein Edelstein, dessen Farbe durch seine Grundzusammensetzung bestimmt wird. Beispiele: Malachit (grün), Azurit (blau).
Irideszenz
Ein Farbspiel durch Interferenz von Lichtwellen an dünnen Schichten oder Strukturen.
Typisch für Opal und Labradorit.
Jadeite
Eine der beiden Jade-Varietäten (neben Nephrit). Härter und wertvoller als Nephrit, besonders die grüne "Imperial Jade".
Karat
Gewichtseinheit für Edelsteine. 1 Karat = 0,2 Gramm = 200 Milligramm. Nicht zu verwechseln mit Karat als Feingehaltsangabe für Gold.
Kristallsystem
Klassifikation von Kristallen nach ihrer Symmetrie. Sieben Systeme: kubisch, tetragonal,
orthorhombisch, hexagonal, trigonal, monoklin, triklin.
Kubisch
Das höchstsymmetrische Kristallsystem mit drei gleichlangen, rechtwinklig zueinander
stehenden Achsen. Beispiele: Diamant, Granat, Spinell.
Lichtbrechung
Siehe Brechungsindex. Die Ablenkung von Lichtstrahlen beim Übergang zwischen verschiedenen Medien.
Mohshärte
Relative Härteskala von 1-10, entwickelt von Friedrich Mohs. Jede Stufe kann die darunterliegenden ritzen.
Monoklin
Kristallsystem mit drei ungleichen Achsen, von denen zwei rechtwinklig zueinander stehen. Beispiele: Orthoklas, Jadeit.
Natürlich
Edelsteine, die ohne menschliche Behandlung entstanden sind. Gegenteil: synthetisch oder behandelt.
Orthorhombisch
Kristallsystem mit drei ungleichen, rechtwinklig zueinander stehenden Achsen. Beispiele: Topas, Olivin.
Pleochroismus
Farbwechsel eines Edelsteins je nach Betrachtungsrichtung. Unterschieden werden Dichroismus (zwei Farben) und Trichroismus (drei Farben).
Quarz
Häufigste Mineralgruppe (SiO₂) mit vielen Edelstein-Varietäten: Bergkristall, Amethyst,
Citrin, Rauchquarz, Rosenquarz.
Rutilnadeln
Nadelförmige Einschlüsse aus Rutil (TiO₂), die Asterismus oder Chatoyance verursachen
können.
Schliff
Die Art der Bearbeitung eines Edelsteins. Haupttypen: Brillantschliff, Stufenschliff, Cabochon.
Spaltbarkeit
Tendenz eines Kristalls, entlang bestimmter Ebenen zu brechen. Wichtig für die
Bearbeitung.
Synthetisch
Künstlich hergestellte Edelsteine mit gleicher chemischer Zusammensetzung wie natürliche.
Tetragonal
Kristallsystem mit drei rechtwinkligen Achsen, von denen zwei gleich lang sind. Beispiele: Zirkon, Rutil.
Trigonal
Kristallsystem mit vier Achsen: drei gleichlange in einer Ebene und eine senkrecht dazu.
Beispiele: Quarz, Turmalin.
Triklin
Das niedrigstsymmetrische Kristallsystem mit drei ungleichen Achsen in schiefen Winkeln. Beispiele: Labradorit, Türkis.
Ultraviolett
Unsichtbare Strahlung jenseits des violetten Lichts, unter der manche Edelsteine fluoreszieren.
Varietät
Untergruppe eines Minerals mit besonderen Eigenschaften. Beispiel: Amethyst ist eine
violette Quarz-Varietät.
Zertifikat
Offizielles Dokument eines gemmologischen Instituts über die Eigenschaften eines
Edelsteins.
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